Und noch ein Fisch – Firefish

Als Hubzilla-Liebhaber fristet(e) Mastodon bei mir eher ein Nischen-Dasein. Ich bin nicht so der Fan von Microblogging. Trotzdem hatte ich schon sehr lange einen Account und kürzlich habe ich eine eigene Instanz aufgesetzt. Sicher kann ich mit Hubzilla via ActivityPub auch allen möglichen Mastodon-Nutzern folgen, aber mir war für etliche Kanäle Hubzilla zu sehr die Spatzen-Kanonenkugel.

Mastodon ist mir außerdem zu eingeschränkt, wobei etliche nützliche Funktionen nun nach und nach doch implementiert wurden oder werden.

Dann las ich von Misskey… einem „aufgebohrten“ Mastodon, das schon deutlich mehr Funktionalität bietet und sich nicht auf reinen Microblogging beschränkt. Allerdings war es mir schlicht zu japanisch. Also nix gegen Japan, die Japaner oder die japanische Sprache, aber man merkte schon, dass es seinen Entwicklungsschwerpunkt dort hat. Insbesondere wenn man in das GitHub-Repository schaut. Da erscheinen dann doch sehr viele Texte in Hiragana… die Zeichen erkenne ich, weil meine Tochter Japanologie studiert hat… aber ich kenne sie nicht einmal im Ansatz.

Was mich außerdem so ein wenig abschreckte waren die zahlreichen Bilder mit Anime-Mädchen in knappen Schuluniformen. Das hat nix mit Prüderie zu tun… aber der Kult um Anime hat mich nie erreichen können… trotz zweier Töchter, die darin „gebadet“ haben. 😉 😀 Bin aus der falschen Generation.

Irgendwann las ich dann auch noch von Calkey, einem Misskey-Fork aus 2022, der nicht ganz so japan- und anime-zentriert erschien. Allerdings hat es mich anfangs nicht sonderlich gejuckt… bis… ja, bis es nun in Firefish umbenannt und vor allem öfter einmal erwähnt wurde. So habe ich doch mal einen Blick darauf geworfen.

Und die Features, die über Mastodon und sogar über Misskey hinausgehen, haben mich neugierig werden lassen:

Rich Posts, Chat, gutes Migrationstool, Suche, Zitate, Emoji-Reaktionen, Editieren von Postings, Threading, Gruppen (in Entwicklung) etc.

Außerdem gefiel mir die Oberfläche des Standard-Frontends wesentlich besser, als die von Mastodon.

Also habe ich es einfach mal mit dem Feuerfisch versucht. Nix halbes, sondern gleich mal richtig mit eigener Instanz.

Und ich habe es nicht bereut.

Firefish bietet die „klassischen“ drei Timelines: Home, also die eigene… die lokale des eigenen Servers… und die globale/föderierte Timeline. Postings sind nicht auf reines oder mäßig erweitertes Microblogging beschränkt, sondern bieten 3.000 Zeichen. Das ist für ein Soziales Netzwerk ausreichend und schränkt nicht so ein, wie Microblogging. Außerdem kann man die Texte recht anständig formatieren. Die Oberfläche ist insgesamt sehr übersichtlich und verständlich.

Inzwischen habe ich nahezu alle Kontakte (bis auf einige wenige von Hubzilla-Hubs die kein ActivityPub, sondern nur ZOT bieten) dort übernommen und ich rufe eigentlich fast nur noch Firefish auf und agiere auch überwiegend dort.

Nur wenn ich Hubzilla-Kanäle im Auge behalten möchte, die nicht per ActivityPub erreichbar sind… oder wenn ich Artikel schreiben möchte, dann weiche ich auf Hubzilla aus.

Firefish ist in meinen Augen der perfekte „Allday-Fediverse-Zugang“ und mir eine ganz klare Empfehlung wert.

Mehr Informationen findet man auf der Homepage https://joinfirefish.org/ … und ein Gefühl dafür, wie gut es sich anfühlt bekommt man, wenn man sich selbst einen Account zulegt. Kostet nix und ist einfach…

Ich überlege, ob ich nicht nach und nach mein Fediverse-Info und mein Wiki um Firefish (und ggf. um Streams) erweitere.

Werde noch Fisch-Liebhaber… nach der Fish-Shell nun auch noch Firefish… 😀

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  • 7. September 2023