Teile im Fediverse?

Anlässlich einer kleinen Diskussion bei Firefish habe ich mal einen kurzen, nützlichen HTML-Schnipsel aufgeschrieben, mit dem man „im Fediverse“ teilen kann.

Anlass war die lobenswerte Einführung eines zusätzlichen Share-Buttons auf der Webseite RiffReporter. Dort ist nun unter den Artikeln ein „Mastodon-Icon“ zu sehen, mit dem man (unter Nutzung des Dienstes „toot.kytta.dev“) den Beitrag auf Mastodon teilen kann.

Sie bieten also das Teilen im Fediverse an. Finde ich prima!

Natürlich (und auch das finde ich völlig ok und unterstütze das) gab es ziemlich schnell eine Frage. Nämlich, weshalb kein Share-Button „Fediverse“ genutzt wurde, sondern ein Mastodon-Button.

Klar ist, wer im Fediverse unterwegs ist, aber nicht mit dem Zugang „Mastodon“, der kommt mit dem Button nicht weiter. Außerdem verstärkt die Beschränkung auf diesen Button für nur diesen Dienst den weit verbreiteten Irrglauben, das Fediverse sei Mastodon.

Ich z.B. habe bei meinen WordPress-Webseiten immer das Plugin „Shariff wrapper“ verwendet, welches Share-Buttons für viele verschiedene Dienste und Methoden datenschutzfreundlich und GDPR-konform anbietet. Da ich die überwiegende Zahl der von Shariff abgedeckten Dienste aber nicht anbieten möchte (Facebook, Twitter und Konsorten), habe ich diese Buttons auch deaktiviert. Es reduzierte sich bei mir auf „Diaspora“, „RSS“ und „eMail“… und vornedran auch Mastodon.

Sharing für weitere Fediverse-Dienste wurden nicht angeboten. Wer also „nur“ einen Friendica-, Hubzilla-, Misskey-, Firefish- oder GNU Social-Accountverfügte, fand keinen passenden Button.

Dabei wäre es gar kein großes Problem, denn der Mastodon-Button könnte diese Dienste mit abdecken, weil er sich „s2f.kytta.dev“ bedient (die Ähnlichkeit des Share-Dienstes mit dem oben genannten ist nicht zufällig 😉 ). Klickt man auf den Mastodon-Sharebutton, dann landet man auf besagter Seite und gibt dort die URL (Webadresse) der Fediverse-Instanz an, bei der man über einen Account verfügt. Dieser Zwischenschritt muss sein, weil Fediverse-Dienste auf unzählige Server mit unterschiedlichen Webadressen aufgeteilt ist. Meine Webseite kann (und will) nicht wissen, welcher Server das nun ist. Und, ach… auf der Webseite, wo man die URL nun eingeben muss, sieht man, dass sie nicht nur Mastodon bedienen kann, sondern auch die gerade genannten anderen Zugangsdienste zum Fediverse. Man kann also dort z.B. die Adresse des Hubzilla-Hub eingeben, bei dem man einen Account hat… und es wird dann bei Hubzilla geteilt.

Der Mastodon-Button selbst lässt aber keinen Besucher der eigenen Webseite auf die Idee kommen, dass man mit ihm auch auf Hubzilla, Friendica, Firefish etc. teilen kann.

Es wäre für die Macher von Shariff sicher einfach, einen Fediverse-Button hinzuzufügen, der auf den selben Dienst verweist. Aber jibbet halt (noch?) nicht.

Um es nun ganz einfach zu machen… auch und gerade für Webseiten-Besitzer ohne große technische Kenntnisse, habe ich einfach einen kurzen „Schnipsel“ HTML angefertigt, den man einfach unter seinen Beitrag/Artikel etc. packen muss. Er zeigt einen Fediverse-Button an und führt zu besagter Seite, wobei Titel und Link des Beitrags übernommen werden. Hier gibt nun der Leser die Adresse seines Fediverse-Dienstes ein und kann den Beitrag teilen:

<p><b>Teile im Fediverse </b></br><a href="https://s2f.kytta.dev/" onclick= "location.href=this.href+'?text='+document.title+' '+window.location; return false;"><img src="https://pepecyb.hu/files/fedishare.png" alt="Teile im Fediverse"/></a></p>

Das funktioniert z.B auch prima mit WordPress. Dafür erstellt man einfach eine HTML-Block mit diesem Code und speichert ihn als Vorlage. So kann man ihn mit zwei Klicks unter jeden Artikel packen.

Natürlich – und auch das wieder zu Recht – wurde darauf hingewiesen, dass „s2f.kytta.dev“ die Möglichkeit hätte, gewisse Daten des Nutzers abzugreifen.

Stimmt! Aber es ist eher unwahrscheinlich. Zumal der Quelltext des Dienstes in einem Git-Repository einsehbar ist.

Die leichte „Kritik“ verweist auf einen Artikel, in welchem dieses Risiko erwähnt und auf eine andere Möglichkeit verwiesen wird:

Implementing a “Share on Mastodon” button for a blog

Die Lösung ist auch echt klasse und kommt ohne externen Service wie Share2Fedi aus.

Nur ist der Einsatz alles andere als trivial. Der Verfasser hat die Lösung als Template für den Statischen-Seiten-Generator hugo implementiert und veröffentlicht. Eine Umsetzung auf ein CMS wie z.B. WordPress ist ohne fundierte Kenntnisse in Webdesign und Server-Management (die Wrapperseite müsste man dann nämlich extra hosten) kaum machbar.

Als weitere Alternative könnte man in Erwägung ziehen Share2Fedi einfach auch selbst zu hosten. Das sollte sogar kostenneutral möglich sein, wenn man es mit Vercel macht… aber möchte man, dass die eigenen Leser über einen Server in den USA geleitet werden? Also ich nicht! Man kann Share2Fedi aber auch auf einem eigenen Server (mindestens VPS) installieren… doch das ist dann auch wieder etwas für Spezialisten.

Es gibt auf jeden Fall mehrere Möglichkeiten, einen „Teile im Fediverse“-Button einzusetzen. Welche man nutzen möchte oder kann, hängt von den eigenen Präferenzen und auch den eigenen Fähigkeiten ab.

Mein Schnipsel ist zumindest einfach… mehr soll er auch nicht sein.

Ich nutze ihn selbst… und brauche Shariff eigentlich nicht mehr… werde es wohl bei Gelegenheit rausschmeißen. 😀

Auf die Grafik des Buttons ist man übrigens nicht festgenagelt. Da kann man auch die URL zur Grafik eines anderen Buttons einsetzen.

Teile im Fediverse
Teile im Fediverse

  • 8. November 2023