Eintopf mit Deckel drauf
Wer auf die "Club-Liste" kommt, das bestimmen Regeln und die bisherigen Club-Mitglieder. Die müsen sich einig sein (viel Spaß dabei, Einigkeit herzustellen)... und dann muss die Erlaubnisliste auch noch irgendwo zentral oder auch dezentral (aber natürlich synchronisiert) vorgehalten werden.
Wenn ich sowas lese, dann frage ich mich, ob diejenigen, die das wollen, übehaupt richtig im Fediverse, wie wir es schätzen, sind. Das hat mit dem Gedanken hinter dem Fediverse nicht mehr viel zu tun, außer dass die Elite-Instanzen auch verteilt sind und mit einander föderieren... aber halt nur miteinander... ein schönes Süppchen... ein Eintopf mit Deckel drauf.
Genaueres über die Idee kann man beim "Oliphanten" lesen... (arch)
Ja genau, das ist die Seite mit den Blocklisten. Zu Blocklisten habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis, wobei ich die bei Oliphant vorgehaltenen bzw. verlinkten Listen für durchaus praktikabel und durchdacht halte. Man muss sie ja auch nicht blind übernehmen, sondern kann (und sollte, in meinen Augen) sich auch selbst mal ein Bild von dem einen oder anderen Listeneintrag machen... insbesondere wenn die Begründung fehlt oder wischiwaschi klingt. Die beste Blockliste ist diejenige, die man für seine Instanz selbst erstellt.
Von der Idee mit den Opt-In-Insel-Server-Verbänden halte ich persönlich nichts. Zumal es mindestens eine Fediverse-Plattform gibt, die man so nutzen kann, dass man einen extra Privat-Club gar nicht braucht: Hubzilla.
Hubzilla erlaubt es in den Einstellungen für die Kanalrolle (Berechtigungsrolle) benutzerdefinierte Einstellungen vorzunehmen.
Damit kann man für jeden Kontakt und jeden Besucher festlegen, wie er mit einem selbst interagieren darf:
Kann meinen Kanal-Stream und meine Beiträge sehen
Kann mir die Beiträge aus seinem/ihren Kanal schicken
Kann mein Standardprofil sehen
Kann meine Verbindungen sehen
Kann meine Datei- und Bilderordner sehen
Kann in meine Datei- und Bilderordner hochladen/ändern
Kann die Webseite meines Kanals sehen
Kann meine Wiki-Seiten sehen
Kann Webseiten in meinem Kanal erstellen/ändern
Kann meine Wiki-Seiten bearbeiten
Kann auf meiner Kanal-Seite ("wall") Beiträge veröffentlichen
Darf meine Beiträge kommentieren und mögen/nicht mögen
Kann mir direkte Nachrichten schicken
Kann Profile und Profileigenschaften mögen/nicht mögen
Kann mit mir chatten
Kann meine öffentlichen Beiträge in anderen Kanälen zitieren/spiegeln
Kann meinen Kanal administrieren
Für all diese Dinge kann man nun festlegen, wer das tun darf:
Nur ich
Nur die, denen Du es explizit erlaubst
Angenommene Verbindungen
Beliebige Verbindungen
Jeder auf dieser Webseite
Alle Hubzilla-Mitglieder
Jeder authentifizierte
Jeder im Internet
Damit ist es möglich - wozu auch immer - einen Kanal anzulegen, den niemand sieht und mit dem niemand interagieren kann. Vielleicht wäre das sinnvoll denkbar für eine Art rein persönlichen "Notizzettel".
Stellt man die meisten Berechtigungsfunktionen auf "Nur die, denen du es explizit erlaubst" (sehr restriktiv) oder "Angenommene Verbindungen" (bei eigenverantwortung, welche Verbindungen man eingeht), hat man eine sehr "saubere" Timeline. Vorteil dabei: Man zwingt niemanden, der ebenfalls auf dem eigenen Hub Kanäle betreibt, sich an einer "Zwangsreinhaltung" zu beteiligen. Weiterer Vorteil: Man kann sich mehrere Kanäle mit unterschiedlichen Berechtigungen anlegen und je nach "mentaler Tagesform" entscheiden, wie man am Fediverse teilnimmt.
Als Sahnehäubchen kann man auch noch für jeden Kontakt andere Berechtigungen festlegen. Präziser geht es wohl nicht.